Die Perdekamp'sche Emotionsmethode (PEM) ist eine vor 30 Jahren von Stephan Perdekamp ursprünglich für das Schauspiel entwickelte Methode, um gezielt die körperlich authentischen Vorgänge bei Emotionen hervorzurufen. Bis dahin wurde im Schauspielstudium meist auf persönliche, oft auch traumatische, Erfahrungen zurückgegriffen, um Emotionen auf der Bühne zu reproduzieren.
PEM wurde also speziell entwickelt, um intensive emotionale Zustände sicher und verlässlich zugänglich zu machen, ohne die Psyche der Darstellenden zu belasten. In der Arbeit mit Emotionen stellte sich heraus, dass die Methode auch einen stark stabilisierenden und klärenden Effekt auf das Privatleben der Trainierenden hatte, der von ihrem Umfeld bemerkt – und während des Trainings immer mehr gesucht und gewünscht wurde.
Daraus entstand – neben dem Einsatz im Schauspiel – ein erstes Angebot von PEM für Psychotherapeut*innen. Nach und nach konnte sich die Methode auch im Bereich der Jugendarbeit, zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben nach einem Burnout, für Menschen mit Suchterfahrung, psychischen Erkrankungen und auch im Autismusspektrum, etablieren.
Allem zugrunde liegt ein einfacher, körperlicher Zugang zu den eigenen Emotionen. Hierzulande gelten Emotionen eher als Schwäche, wenn sie nicht „im Zaum gehalten“ werden. „Sei doch nicht immer gleich so emotional“ ist für viele Menschen ein sehr präsenter Satz. Die deshalb häufig unterdrückten natürlichen Emotionen verschwinden aber nicht einfach. Sie stauen sich an. Das macht sich in anhaltend stressigen Phasen besonders bemerkbar, wenn neben ernsthaften Stresserkrankungen auch eine erhöhte Reizbarkeit zu „emotionalen Ausbrüchen“ führt, die unkontrollierbar scheinen.
Kursteilnehmende nutzen gezielte Einzelstunden und Kurse, um bestimmte Probleme zu bearbeiten, die nicht im therapeutischen oder medizinischen Bereich liegen, sondern ihren Ursprung in Anstauungen oder angelernten Hemmungen ihres emotionalen Systems haben.
Auch wenn die Methode dezidiert keinen Anspruch auf medizinische oder therapeutische Wirkung stellt, hat sich gezeigt, dass die Trainings im Emotionalen Bereich grundliegende Blockaden lösen konnten, die oft Fortschritte in herkömmlichen medizinischen oder therapeutischen Maßnahmen verhindert haben. Dadurch konnten anschließende medizinische oder therapeutische Maßnahmen eine bessere Wirksamkeit erzielen.